
Corden Pharma beschleunigt mit digitaler Dokumentenlenkung Prozesse um 20 Prozent

Schmerzmittel, Insulin, Impfstoffe und vieles mehr: Die Pharmaindustrie ist eine tragende Säule im Gesundheitssystem. Allein in Deutschland stellten im Jahr 2020 über 500 pharmazeutische Unternehmen Arzneien und Pharmaprodukte im Wert von rund 31 Milliarden Euro her. Unternehmen wie die Corden Pharma Switzerland LLC. Als Teil der Corden Pharma International mit acht eng miteinander zusammenarbeitenden Standorten weltweit ist es ein bedeutender Anbieter von Wirkstoffen und Dienstleistungen in den Bereichen Entwicklung sowie Herstellung von Wirkstoffen für Arzneimittel (CDMO, Contract Development & Manufacturing).
Neben der wirtschaftlichen Verantwortung spürt die Pharmabranche die gesellschaftliche Verantwortung. Daher gibt es umfangreiche Regulierungen, Vorschriften, Leitfäden. Viele davon sind unter dem Stichwort „GxP“ als Richtlinien für eine gute Arbeitspraxis bekannt. „Im Pharmabereich wird generell sehr stark darauf Wert gelegt, Vorgänge zu dokumentieren. Das betrifft gerade auch die Dokumentation von Herstellungsprozessenn“, beschreibt Arne Cadenbach, Project Manager bei der Digital Life Sciences GmbH.

Penible Dokumentation per Papier- und Office-Dokumenten
In den vergangenen Jahren vertraute die Corden Pharma Switzerland LLC auf einen peniblen Prozess mit Papier- und Office-Dokumenten. Manche Betriebs- oder Herstellungsvorschriften (BVO) geraten allerdings mehrere Hundert Seiten lang. Zudem wurden Standard Operating Procedures (SOP), also Standardarbeitsanweisungen, erstellt, korrigiert, freigegeben, ausgedruckt und an die entsprechenden Mitarbeiter verteilt. Diese mussten dann mit Unterschrift auf einem Schulungsprotokoll quittieren, dass sie die neuen Regelungen gelesen und verinnerlicht hatten.
„Da haben wir unter anderem Excel-Tabellen genutzt, um nachzuhalten, wer mit Schulungsprotokoll als Beleg wann geschult wurde. Das war viel Arbeit für das Qualitätsmanagement“, so Witali Blum, Qualification Expert der Corden Pharma, „wenn sich eine Arbeitsanweisung änderte, wurde eine neue Version hergestellt und der gesamte Umlauf durch Herstellung, Überarbeitung, Freigabe, Verteilung und Schulung musste neu durchgeführt werden.“
Das bedeutete für die Mitarbeiter der Corden Pharma viel Arbeit. Das weiß jeder, der bereits ein langes Office-Dokument mit vielen Beschäftigten per E‑Mail abstimmen musste. „Gerade im Homeoffice kann es noch schwieriger sein, bei E‑Mails mit mehreren Dateiversionen den Überblick zu behalten, wenn ich die Versionen manuell zusammenführen muss“, sagt Arne Cadenbach.
Hauptziel: Training Management und Schulungen verbessern
Die gute Nachricht: Solche Tätigkeiten eignen sich gut für eine digitale Dokumentenlenkung. Eine Software verwaltet die Dokumente, hält Kontakt zu den Beteiligten und notiert in Metadaten, wer wann welche Änderung, Freigabe oder Unterschrift geleistet hat.
Daher machte sich die Corden Pharma Switzerland LLC im Jahr 2019 auf die Suche nach einem Anbieter für digitale Dokumentenlenkung. „Zunächst war das Hauptziel, die Schulungen zu verbessern“, erinnert sich Witali Blum, „und Digital Life Sciences hatte von Anfang an überzeugt. Zu Beginn war das digitale Dokumentenmanagement erst noch Beiwerk, das ist dann nach und nach immer weiter nach vorne gerückt.“
Die Installation der digitalen Dokumentenlenkung war an einem Tag abgeschlossen, die Datenmigration und die Softwarevalidierung nahmen wesentlich mehr Zeit in Anspruch. Mitte 2020 konnte Corden Pharma mit der digitalen Dokumentenlenkung der Digital Life Sciences live gehen. Blum: „Uns kam dabei die Erfahrung zugute, die Digital Life Sciences bei der Validierung von Software hat.“
Es dauerte eine Zeit, bis sich alle Beschäftigten an die neuen Abläufe gewöhnten. Zur Schulung der Mitarbeiter nutzen Corden Pharma und Digital Life Sciences das Key User Modell. Einige ausgewählte Anwender bekommen eine intensive Tages-Schulung und geben die Informationen innerhalb des Unternehmens weiter. Die Administratoren wurden gesondert auf insgesamt zwei Weiterbildungen mit ihren Aufgaben vertraut gemacht.
Zentrale Vorteile der digitalen Dokumentenlenkung bei Corden Pharma
Bereits am Anfang des Einrichtungsprozesses wird klar, welche Tragweite die neue Software hat. Prozesse können schneller und sicherer ablaufen, Mitarbeiter werden entlastet und haben mehr Arbeitszeit frei für andere wichtige Aufgaben. Diese zentralen Punkte bildet die Corden Pharma Switzerland LLC nun mit den Digitalisierungslösungen der Digital Life Sciences inklusive der Dokumentenlenkung ab:
- Herstellung, Überarbeitung von Arbeitsanweisungen, Standard Operating Procedures (SOP) und anderen Dokumenten wie Validierungsdokumente, Spezifikationen, Beschreibung von Produktionsabläufen, Dokumentation von Testmethoden und vielen mehr
- Training Management – Organisation und Nachverfolgung von Mitarbeiterqualifizierung und Mitarbeiterschulung. Dafür nutzt Corden Pharma die elektronische Signatur und die automatische Zustellung der Schulungsaufgaben in das DMS-Postfach der Beteiligten: Ist eine neue Version von Schulungsunterlagen fertiggestellt, landet diese automatisch im Aufgaben-Postfach der Betroffenen. Das gilt auch für Sicherheitsschulungen
- Archivierung von Dokumenten
- Freigabeprozesse mit elektronischer Unterschrift
- Kontrolliertes, nachvollziehbares, aktuelles Verteilen und Verschicken von Dokumenten – statt mitunter tagelang auf Papier-Post zu warten
- Penible Dokumentation von Prozessen wie Herstellung, Freigabe und Überarbeitung von Dokumenten, auch zur Zufriedenheit der Kunden im Pharmabereich
- Stets aktuelle Dokumente ohne großen Arbeitsaufwand – die Jagd nach veralteten Versionen ist vorbei
„Unsere Arbeit läuft einfach schneller ab“, beschreibt Witali Blum, „ein Beispiel: Wenn wir früher eine physische Unterschrift brauchten, dauerte es, wenn die Betroffenen gerade im Homeoffice oder im Urlaub waren. Heute bekommen sie das Dokument einfach automatisch in ihr digitales Aufgabenfach zur Freigabe.“ Für die Legitimation der digitalen Signatur nutzt Corden Pharma das Windows-Benutzerkonto. Bei internen Prozessen ist so die Echtheit der Signatur gesichert. Auch viele Kunden der Corden Pharma, die manche Unterschrift z.B. unter Herstellungs- oder Bearbeitungsverfahren benötigen, sind mit diesem Prozess einverstanden.
„Der menschliche Fehler ist kleiner geworden“
„Die Nachvollziehbarkeit ist einfach besser geworden“, so Blum, „und durch die digitalen Prozesse ist der menschliche Fehler kleiner geworden, zum Beispiel beim Tracken von Versionen, die im Umlauf sind. Das hat das dls | eQMS auf einen Schlag abgeschafft, wir sind schneller und sicherer geworden, sehr viele lästige Arbeitsschritte sind weggefallen.“
Auf der betriebswirtschaftlichen Seite registriert Corden Pharma auch einen finanziellen Vorteil. Und durch die schnelleren und sichereren Prozesse ist Arbeitszeit frei geworden, die wiederum anderen Bereichen oder Tätigkeiten zugutekommt. Last but not least ist auch der Papierverbrauch gesunken – um die Hälfte, wie Blum konstatiert. Sein Fazit: „Die Abläufe sind mindestens 20 Prozent schneller geworden.“