„Wir streben nach nachhaltigem Wachstum“
Papierausdrucke ade: Der Pharmahersteller Lichtenheldt digitalisiert sein Dokumentenmanagement mit dem d.3 eQMS System der Digital Life Sciences GmbH. Warum das Unternehmen damit nicht nur den Umweltschutz stärkt, sondern auch Zeit und Kosten spart.
J. N. Lichtenheldt hätte nicht schlecht gestaunt: 276 Jahre nachdem er das Pharmaunternehmen Lichtenheldt im Jahr 1745 gründete, zählt die Firma zu den Vorreitern in Entwicklung und Produktion von flüssigen und halbfesten Pharma- und Medizinprodukten. Mit rund 250 Mitarbeitern füllt und verpackt der Betrieb jährlich über sechs Millionen Liter in über 30 Millionen Einzelgebinde ab. Dabei gilt es, über 150 Rezepturen im Blick zu behalten. Und noch viel mehr: Standard Operating Procedures (SOP), Arbeitsanweisungen, die Arbeitsabläufe so detailliert beschreiben, dass für Anwender kein Interpretationsspielraum bleibt.
Eine Mammutaufgabe, die Lichtenheldt in der Vergangenheit viel Energie und Kosten abverlangte, weil sie noch in der Analogwelt wurzelte. „Wir haben neue Arbeitsanweisungen am Computer geschrieben, dann mit Anhängen ausgedruckt, Unterschriften bei den Verantwortlichen eingeholt, Dokumente wieder eingescannt und alle Prozesse in Excel-Listen dokumentiert“, erinnert sich Marcel Rau, IT-Application bei Lichtenheldt. Das habe nicht nur Zeit gekostet, sondern auch Ressourcen wie Papier und Druckertoner. Für zusätzlichen Druck habe die Lieferkette gesorgt, in der sich immer mehr Teilnehmer eine Digitalisierung im Qualitätsmanagement wünschen. „Wir streben nach permanenter Verbesserung und nachhaltigem Wachstum, damit unser Unternehmen in einer sich ständig verändernden Wirtschaftswelt bestehen kann. Deshalb haben wir uns entschlossen, das SOP-Management zu digitalisieren.“
Das d.3 eQMS System der Digital Life Sciences GmbH macht Papier überflüssig und beschleunigt Arbeitsabläufe
Um sich vom Papier loszulösen und das Qualitätsmanagement in die digitale Welt zu übertragen, hat Lichtenheldt ein neues ERP-System installiert und das Dokumenten- und Qualitätsmanagementsystem der Digital Life Sciences eingeführt. Die Basis des dls | eQMS bildet ein ganzheitliches ECM/DMS-System, welches modular um weitere d.velop-Produkte rund um Klassifizierung, Strukturierung, Aufbewahrung und Versionierung von Informationen erweitert werden kann. Im Fokus bei Lichtenheldt steht das Modul Dokumentenlenkung. Anstatt SOP und Anhänge auszudrucken, speichert das Unternehmen die Dokumente in einer zentralen Datenbank, auf die alle Mitarbeiter Zugriff haben. Der Vorteil dieser Speicherung: Die Kollegen arbeiten stets mit aktuellen Dokumenten. Es ist ausgeschlossen, dass verschiedene Versionen umherschwirren, die für Unübersichtlichkeit und Fehleranfälligkeit sorgen. Rau: „Wir erhöhen mit dem d.3 eQMS System aber nicht nur die Transparenz und Sicherheit, sondern beschleunigen auch die Arbeitsabläufe rund um neue SOP.“
Warum die d.3 eQMS von Digital Life Sciences das SOP-Management verbessert, zeigt folgendes Beispiel: Eine neue SOP in der Qualitätskontrolle steht auf dem Programm. Ein Mitarbeiter schreibt das Dokument in Word. Anstatt anschließend loszulaufen, um Unterschriften der Verantwortlichen einzuholen, speichert er die Datei in der Datenbank von d.3 eQMS Systems. Nach Abschluss der Bearbeitung startet automatisch ein vordefinierter Dokumentenumlauf. Als Erstes sieht dann z.B. der Laborleiter eine Nachricht in seinem dls | eQMS-Postkorb – mit der Bitte, das Dokument auf inhaltliche Richtigkeit zu prüfen und die Kontrolle mit einer Unterschrift zu bestätigen. Da eine händische Signatur nicht mehr möglich ist, kommt eine Zwei-Wege-Authentifizierung ins Spiel. Der Laborleiter nutzt dabei ein Passwort, um sich im System anzumelden, und ein anderes, um seine digitale Signatur unter das Dokument zu setzen.
Nach dieser elektronischen Unterschrift geht der automatisierte Umlauf weiter. Nun findet der Leiter der Qualitätskontrolle eine Nachricht in seinem Postkorb, mit der Bitte, die neue SOP zu genehmigen. Final durchläuft diese SOP nun noch den Schritt der Freigabe beim Leiter der Qualitätssicherung. Schritt für Schritt findet die Arbeitsanweisung auf diese Weise ihren Weg durch einen vordefinierten, rein digitalen Freigabeprozess. „Dank dieser Digitalisierung ist es uns gelungen, Zeit und Ressourcen zu sparen und Prozesse gleichzeitig sicherer zu machen.“
Das dls | eQMS automatisiert auch das Training Management
Lichtenheldt nutzt das d.3 eQMS System aber nicht nur für das SOP-Management, sondern auch für das Training Management. Früher arbeiteten die Mitarbeiter auch hier mit Excel-Listen, mit denen sie Dokumente und Schulungen dokumentierten. Ebenfalls eine aufwendige Arbeit. Heute erzeugt das System nach Freigabe der SOP automatisch den Schulungsbedarf. Es weiß dabei genau, welche Mitarbeiter es zu unterweisen gilt. Diese bekommen eine Nachricht in ihren dls | eQMS-Postkorb, mit der Bitte, das Dokument zu studieren und einen kurzen Onlinetest zu absolvieren. Eine Prüfung, die sich ebenfalls mit der Software von Digital Life Sciences erstellen lässt. „Wir haben über 250 Mitarbeiter, die wir regelmäßig schulen müssen, einmal pro Jahr etwa zum Thema Personalhygiene. Früher mussten wir die Schulungen und Prüfungen als Präsenzveranstaltungen durchführen, was mit einem großen Vorbereitungsaufwand verbunden war“, sagt Rau. „Heute können Mitarbeiter die Schulungen zu ihrer Lieblingszeit erledigen, sogar im Home-Office. Das bedeutet für uns eine enorme Zeitersparnis. Das System nimmt uns sogar die Dokumentation der Schulungsergebnisse ab.“
Auch das Reklamationsmanagement ist digitalisiert und beschleunigt
Ein Beispiel: Ein Kunde reklamiert, dass in einer Faltschachtel die Packungsbeilage fehlt. Ein Mitarbeiter der Qualitätssicherung nimmt die Beschwerde entgegen und dokumentiert den Vorfall im Modul Deviation Control (DC). Das System schickt daraufhin automatisch die Aufforderung an verschiedene Fachbereiche des Unternehmens um z.B. eine Risikobeurteilung vorzunehmen – also einzuschätzen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein solcher Fall ein zweites Mal auftreten könnte. Ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, lassen sich über das System Vorbeuge- und Korrekturmaßnahmen (CAPA) anstoßen, etwa die Einführung einer Bandwaage, die vom Gewicht auf eine unvollständige Packung schließen kann.
„Das sind alles Schritte, die früher auf Papier erfolgten und nun dank der Digitalisierung schneller und sicherer funktionieren“, erklärt Rau, der sich auch von der Zusammenarbeit mit d.velop überzeugt zeigt. „Die Kooperation war wirklich produktiv und hat Spaß gemacht. Wir haben gemeinsam mit automatisierten Workflows experimentiert, diese im Alltag getestet und immer wieder nachgeschliffen, bis die Abläufe schließlich saßen. Dabei hat Digital Life Sciences stets nach dem Prinzip Hilfe-zur-Selbsthilfe gearbeitet. Nach kurzer Zeit fühlten wir uns fit genug, um das System ohne Unterstützung bedienen und weiterentwickeln zu können.“