Digitales QM- und Schulungsmanagement für Laborverbund amedes-Gruppe
Es ist die eine Sache, täglich Tausende Dokumente abrufen, prüfen und nachhalten zu müssen, welche Mitarbeiter diese bereits gelesen haben und welche noch Nachholbedarf haben. Aber es ist eine ganz andere Sache, dieses im medizinischen Bereich zu verantworten.
Die amedes-Gruppe macht genau das. Sie bietet medizinisch-diagnostische Dienstleistungen für Patienten, niedergelassene Ärzte und Kliniken an. Dafür beschäftigt amedes über 4000 Mitarbeiter an über 90 Standorten. Deutschlandweit betreut die Gruppe rund 40 Kliniken, täglich bearbeiten speziell ausgebildete Mitarbeiter über 400.000 Laboranalysen. Auf diese Art behandeln amedes-Spezialisten über 450.000 Patienten im Jahr.
Dabei versteht sich von selbst, dass alle Handgriffe perfekt und fehlerfrei sitzen müssen. Ein Schlüsselfaktor für diesen hohen Qualitätsstandard besteht in der peinlich genauen Pflege von Qualitätsmanagement-Handbüchern und ‑Dokumenten. Glücklich, wer dazu ein starkes und leicht zu bedienendes digitales Qualitätsmanagementsystem nutzen kann.
„Vor 2016 hatten wir zwar schon ein elektronisches System zur Lenkung von Dokumenten im Einsatz“, beschreibt Yvonne Kraska, Abteilungsleiterin QM bei der amedes-Gruppe, „doch das war alles nicht so sauber und leistungsfähig, wie es hätte sein sollen.“ Dem Unternehmen fehlte zum Beispiel eine klare Echtzeit-Übersicht darüber, welcher Mitarbeiter welches Dokument oder welche Arbeitsanweisung bereits gelesen und das auch per Unterschrift quittiert hat.
Es fehlte zudem die Möglichkeit, Dokumente bestimmten Mitarbeitern zuzuweisen. Einige Standorte konnten nicht digital geschult werden und nutzten daher einen Papierprozess und keine digitale Lesebestätigung. „Nachdem die Prüfung von Dokumenten abgeschlossen war, konnten manche Mitarbeiter mit dem alten System noch Änderungen vornehmen“, beschreibt Frau Kraska, „das wollten wir anders haben.“
Transparenz und Überblick im Qualitätsmanagement
Auf der Suche nach einer Alternative stößt die amedes-Gruppe auf das Modul Dokumentenlenkung der Digital Life Sciences GmbH. „Wir haben uns viele Systeme angesehen“, so Yvonne Kraska, „und die Digital Life Sciences hat einen Unterschied wie Tag und Nacht ausgemacht. Viele Alternativen waren gar nicht vergleichbar. Natürlich mussten wir auch einige Abstriche machen und entscheiden, mit welchem System wir leben wollten. Ein einziges System kann ja von Anfang an auch gar nicht alles berücksichtigen. Es war dann so, dass wir gesagt haben, perspektivisch wollen wir mit der Digital Life Sciences weiterarbeiten.“
Formulare, Arbeitsvorschriften, Qualitätshandbücher, Schulungsunterlagen und Ausgangsrechnungen: Diese Dokumenten-Arten übertrugen die amedes-Gruppe und die Digital Life Sciences GmbH gemeinsam in kürzester Zeit in das neue Dokumentenmanagementsystem. Dokumente aus den Bereichen Qualitätsmanagement, Handbücher und Schulungsunterlagen hatten zunächst Vorrang. „Ein Beispiel“, so Frank Laumann, Director Services bei der Digital Life Sciences GmbH, „ist etwa die Arbeitsanweisung zum hygienischen Händewaschen. Wer 40 Standorte unterhält, muss diese Anweisung 40 Mal vorhalten. Heute hat die amedes-Gruppe ein zentrales digitales Dokument, das man nur noch ein Mal verwalten muss.“
Wird das zentrale digitale Dokument geändert, liegen die Änderungen nahezu zeitgleich an allen Standorten vor. Und Yvonne Kraska kann so gut wie in Echtzeit prüfen, welcher Mitarbeiter das aktualisierte Dokument bereits zur Kenntnis genommen und unterschrieben hat. Auch beim Erstellen von neuen Unterlagen spart der neue digitale Workflow mit der digitalen Dokumentenlenkung, Arbeitsschritte und Papier.
In den Jahren 2017 bis 2018 kamen verschiedene Einzelverträge, gesellschaftsrechtliche Unterlagen, Rahmenverträge, Patente, Marken und Lieferantenverträge hinzu.
Digitaler Dokumentenlenkungsprozess mit mehreren Personen
Unterlagen schreiben oder erstellen, prüfen und unterschreiben: „Mit der digitalen Dokumentenlenkung hat die amedes-Gruppe nun eine deutliche Zeitersparnis“, beschreibt Frank Laumann, „allein schon deshalb, weil Aufgaben und Papiere per E‑Mail reinkommen und sofort digital unterschrieben werden können.“ Die amedes-Gruppe nutzt digitale Signaturen aktuell nur für interne Zwecke, daher reicht eine vergleichsweise einfache Legitimierung der Nutzer durch ihren Login ins unternehmenseigene System.
Bei der Erstellung von Dokumenten arbeiten viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen. Wie bei vielen Prozessen in der Wirtschaft gibt es auch hier ein Nadelöhr: „Das sind in der Regel die Prüfer“, so Frau Kraska, „in den meisten Fällen ist das einer unserer angestellten Ärzte, und die sind vielbeschäftigt.“ So weit, so üblich, so kaum vermeidbar. Doch durch die neue Software spart sich die amedes-Gruppe viel Luft, die zwischen den einzelnen Prozessschritten war.
Früher hieß es: Schreiben, Ausdrucken, Transportieren. Prüfen. Dann unterschreiben. Wieder transportieren. Kopieren. Abheften. Archivieren. Bei jedem Prozessschritt konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Sache aus den Augen verlieren, einen Ordner falsch ablegen, andere Aufgaben vorziehen. Das konnte das Unternehmen im schlechtesten Fall Tage kosten. „Heute brauchen wir im Idealfall 30 Minuten, um ein neues Dokument zu prüfen und in den Umlauf bringen zu lassen“, beschreibt Yvonne Kraska. „Wir sparen uns das Rumlaufen, das Hinterherlaufen, das Kopieren, das manuelle Abheften und Archivieren. Das System erinnert Kollegen selbsttätig auch an eventuell ablaufende Fristen.“
Digitale Nachweise über Schulungen: rechtssicher und rückverfolgbar
Das peinlich genaue Befolgen von Arbeitsanweisungen ist gerade im medizinischen Bereich ein Schlüsselfaktor für den Erfolg. Kein Patient und keine Patientin will schließlich falsche Testergebnisse erhalten. „Muss ein Objekt blau oder rot eingefärbt werden? Eine Flasche links oder rechts abgestellt werden? Was macht ein Kollege, wenn ein Gerät einen Fehler meldet?“ Yvonne Kraska erinnert sich: „Früher gab es Unterschriftenlisten auf Papier, mitunter sogar angetackert an bestimmte Dokumente. Änderungen wurden kenntlich gemacht, mussten manchmal ausgedruckt werden, weil es nicht überall papierlos ging. Und die Kontrolle der Kenntnisnahme wurde händisch durchgeführt.“
Dieser manuelle Prozess bedeutete viel Arbeit durch häufige Kontrollen. Diesen Mehraufwand spart sich die gesamte Gruppe nun. Elektronische Dokumente werden in den meisten Fällen auch elektronisch zur Kenntnis genommen, und das System protokolliert die Unterschriften. Frau Kraska: „Ich kann im System sehen, was passiert. Von der ganzen Welt aus, wenn ich will, sehe ich, wer schon unterschrieben hat und wer ein Dokument noch zur Kenntnis nehmen muss.“ Die Lesebestätigung ist GxP-konform und rückverfolgbar. „Das ist wichtig“, so Frau Kraska, „etwa für ein externes Audit.“
Die amedes-Gruppe hat unter anderem auf diese Informationen Zugriff:
- Welches Dokument hängt in welchem Korrekturstatus?
- An welchen Standorten gilt welche Handlungsanweisung?
- Welchen Zustand hat die Versionierung von bestimmten Unterlagen?
- Welchem Mitarbeiter oder welcher Mitarbeiterin sind welche Dokumente zugeordnet?
Die Informationen sind auch unterwegs abrufbar, zum Beispiel per Smartphone oder Tablet. Für den Laborverbund ist vor allem die Zeitersparnis ein entscheidender Vorteil. Frau Kraska: „Früher haben wir gefühlt noch oft zu Fuß gearbeitet.“
Zentrale digitale Geschäftsprozesse der amedes-Gruppe mit der digitalen Dokumentenlenkung
- Erstellung, Prüfung, Revisionierung und Archivierung von Dokumenten
- Nachhalten von Schulungen und Kenntnisnahmen von z. B. Arbeitsanweisungen
- Verwaltung und Verteilung von QM-Handbüchern an allen Standorten
- Ausgabe von z. B. Arbeitsanweisungen an die entsprechenden Arbeitsplätze
- Archivierung von Ausgangsrechnungen
- Verwaltung von Verträgen (vorrangig intern)
- Einheitliche Vorgabe von Dokumentenvorlagen und Layouts
Yvonne Kraskas Fazit: „Mit dem alten System mussten wir noch viel manuell erledigen. Mit der eQMS Lösung der Digital Life Sciences GmbH und der Plattform d.velop documents der d.velop AG haben Qualität und Schnelligkeit einen Sprung nach oben gemacht.“