Eine süße Pille zum Schlucken
Rottendorf Pharma digitalisiert Dokumentenlenkung und MitarbeiterInnenschulung mit QMS dls | eQMS
Die Digitalisierung ist kein Hexenwerk. Vielmehr eine recht süße Pille, beweist Rottendorf Pharma. Seit der immer weiter voranschreitenden Nutzung von digitalen Systemen spart das Pharmaunternehmen aus Ennigerloh allein bei Schulungen von MitarbeiterInnen bereits eine Vielzahl von Arbeitsstunden pro Jahr – dank des Qualitätsmanagementsystems (QMS) dls | eQMS.
Filmtabletten, Dragees und Kapseln: Rottendorf Pharma ist ein pharmazeutisches Dienstleistungsunternehmen aus Ennigerloh bei Münster, das sich seit 1928 auf die Entwicklung, Herstellung und Verpackung von Pharmazeutika in fester Darreichungsform spezialisiert hat. Ein Unternehmen auf Wachstumskurs. Der Pharmaspezialist beschäftigt mittlerweile über 1.200 MitarbeiterInnen. Eine Entwicklung, die den Betrieb aber auch vor organisatorische Herausforderungen stellt. Etwa beim Management sogenannter Standard Operating Procedures (SOP). Das sind Anweisungen, die das standardisierte Vorgehen von Arbeitsabläufen beschreiben – und zwar für kritische Bereiche der pharmazeutischen Industrie.
„Dieser Papierkrieg war wirklich unser größter Schmerzpunkt“
Das SOP-Management kostete Rottendorf Pharma jahrelang Zeit und Nerven, denn es fand komplett auf Papier statt. MitarbeiterInnen jonglierten mit über 900 Anweisungen mit jeweils bis zu 40 Anhängen. Sie liefen kilometerweise durch die Firma, um Unterschriften einzuholen und die Dokumente an KollegInnen weiterzugeben. Sie verbrachten Stunden am Drucker und in Archiven, wenn inhaltliche Änderungen anstanden. „Dieser Papierkrieg entwickelte sich zu unserem größten Schmerzpunkt“, erinnert sich Dr. Nicole Freise-Papke, Process Group Leader QA Systems bei Rottendorf Pharma. „Um Ressourcen und Nerven zu sparen, machten wir uns deshalb auf die Suche nach einem Spezialisten für Digitalisierungslösungen in der Pharmabranche.“ Fündig wurde Rottendorf Pharma bei Digital Life Sciences aus Gescher bei Münster.
Kilometerlange Fußmärsche und Papierverschwendung ade!
Um das Management der SOP-Dokumente zu vereinfachen, haben Rottendorf Pharma und Digital Life Sciences ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) namens dls | eQMS eingeführt. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die dank ihres modularen Aufbaus flexibel mit Unternehmen mitwächst und zahlreiche Aufgaben vereinfacht – rund um die Klassifizierung, Strukturierung, Aufbewahrung und Versionierung digitaler Informationen. Herzstück der Lösung bei Rottendorf Pharma: das Modul Dokumentenlenkung. MitarbeiterInnen erstellen mit diesem Modul neue SOPs. Das geht mithilfe von Vorlagen viel schneller als früher. Beschleunigt ist auch der Prüf‑, Genehmigungs- und Freigabeumlauf. Er geschieht nun ebenfalls über das QMS. Unterschriften erfolgen nicht mehr auf Papier, sondern elektronisch. Kilometerlange Fußmärsche zwischen Abteilungen sind damit passé. Ebenso die Papierverschwendung, die in Zeiten nachhaltigen Wirtschaftens immer mehr Unternehmen ein Dorn im Auge ist. Zudem sorgt die Software für Übersicht
„Wir gewinnen dank d3.life sciences volle Transparenz beim Schulungsstand der Angestellten“
Und auch die Einweisung in neue SOPs ist beschleunigt. Kommt eine neue Anweisung in den Umlauf, erhalten MitarbeiterInnen eine Nachricht mit der Bitte, das Dokument zu studieren. Bestätigen sie, alles gelesen und verstanden zu haben, erscheint in einer Qualifikationsmatrix ein grünes Häkchen. „Beim Management der SOP sind wir dank der Digitalisierungslösung nun komplett papierlos unterwegs“, sagt Frau Freise-Papke. „Wir gewinnen dadurch viel schneller als früher volle Transparenz über den Schulungsstand der Angestellten. Und das ohne Ausdrucke oder unübersichtliche Excel-Tabellen.“ In Zukunft steht bei Rottendorf Pharma deswegen auch die Digitalisierung weiterer Dokumentenarten auf dem Programm – erneut in enger Abstimmung mit den Experten aus Gescher. „Wir wissen es zu schätzen, wie sehr Digital Life Sciences darum bemüht ist, für unsere Ansprüche eine optimale und zugeschnittene Lösung zu finden. Das ist keine Selbstverständlichkeit.“
Digitalisierung der GMP-Schulung spart 120 Stunden Arbeit pro Jahr
Rottendorf Pharma ist auf Digitalisierungskurs. Und etabliert das erste unternehmensweite E‑Learning für die sogenannte Good Manufacturing Practice (GMP)-Schulung, übersetzt: die gute Herstellungspraxis.
Früher fanden in Büros regelmäßig GMP-Seminare statt, die Dokumentation der Trainings- und Prüfungsergebnisse erfolgte aufwendig per Hand. Heute spielt sich das ganze Programm in der digitalen Sphäre ab. Ermöglicht wird das durch den neuesten Baustein im Digitalisierungsbaukasten von Rottendorf Pharma: E‑Learning – ein Modul für die digitale Schulung der Angestellten. Anstatt eines herkömmlichen Präsenzunterrichts erstellen MitarbeiterInnen mit dem Modul E‑Learnings zu verschiedenen Themen, etwa zu Abläufen in der Dokumentationspraxis oder zum hygienischen Händewaschen. Dabei können Dokumente, Audiodateien und Videos zur Verdeutlichung der Lerninhalte mit wenigen Klicks eingebunden werden. Ebenso zeitsparend lässt sich mit dem Modul anschließend ein Abschlusstest designen – Elemente wie Textantworten, Lückentexte oder Puzzles inklusive.
Fertige E‑Learnings und den Abschlusstest stellen QA-MitarbeiterInnen ihren KollegInnen aus den jeweiligen Abteilungen dann über den Aufgabenpostkorb zur Verfügung. Nach bestandenem Test aktualisiert die Software automatisch den Qualifikationsstand des Teammitglieds in der Qualifikationsmatrix. Somit ist auf einen Blick ersichtlich, ob nur nachweislich erfolgreich geschulte MitarbeiterInnen entsprechende Tätigkeiten ausüben. „Durch die Implementierung des E‑Learnings für die unternehmensweite GMP-Schulung sparen wir rund 120 Arbeitsstunden pro Jahr“, erklärt Frau Dr. Freise-Papke. „Nach diesem erfolgreichen Pilotprojekt wollen wir deshalb in Zukunft noch weitere unternehmensweite Schulungen digitalisieren.“